Suizidprävention: Publizistenverband betont journalistische Verantwortung

Von Kathpress, 10. September 2025, 15:50, aus Kathpress

Verband Katholischer Publizistinnen und Publizisten in Stellungnahme zum Welttag der Suizidprävention: Journalisten sind gefordert, bei dem Thema "mit großer Sensibilität und hoher Kompetenz und Empathie für die betroffenen Menschen" vorzugehen

Wien, 10.09.2025 (KAP) Mit einem Appell an die journalistische Verantwortung hat sich der Verband Katholischer Publizistinnen und Publizisten anlässlich des heutigen Welttages der Suizidprävention (10. September) zu Wort gemeldet. Die Berichterstattung rund um das Thema Suizid stelle "eine der großen Herausforderungen für Journalistinnen und Journalisten, Medienschaffende und Publizist:innen dar". Schließlich gebe es "wohl kaum eine intimere Materie als die Auseinandersetzung mit dem Tod". Entsprechend müsse die Berichterstattung "mit großer Sensibilität und hoher Kompetenz und Empathie für die betroffenen Menschen erfolgen", heißt es in einer am Mittwoch auf der Website des Verbandes (www.kath-publizisten.at) veröffentlichten Stellungnahme.

"Als Verband Katholischer Publizistinnen und Publizisten Österreichs ist es uns wichtig zu unterstreichen, dass Suizide keinen Ausweg bieten: Menschen, die durch Suizid sterben, möchten nicht tot sein; sie halten es nur so, wie sich das Leben für sie in dem Moment anfühlt, nicht mehr aus", heißt es in der vom Journalisten, Autor und stv. Verbandsvorsitzende Golli Marboe unterzeichneten Stellungnahme weiter. Publizistinnen und Publizisten sollten sich bei der Berichterstattung über das Thema Suizid "der Tatsache bewusst sein, dass ihnen eine hohe Verantwortung zukommt - und dies im Blick auf den Schmerz der Hinterbliebenen ebenso wie im Blick auf die Vermeidung von Nachahmungstaten".

Ein verantwortungsvoller journalistischer Zugang zu dem Thema unterscheide sich grundlegend von einem "aktivistischen" Zugang, insofern er das Ziel verfolge, die Medienkonsumentinnen und -konsumenten "zu ermächtigen und in die Lage zu versetzen, selbst jene Aspekte zu wählen, die sie für passend erachten". Die Menschenwürde müsse der oberste Maßstab in der Berichterstattung bleiben.

Abschließend heißt es: "Eine qualitätsvolle Berichterstattung sollte mehr Fragen als Antworten bieten, Missstände aufzuzeigen, wo sich diese abzeichnen (etwa in der Gesundheitsversorgung), die Bedürfnisse Hinterbliebener im Auge haben und gerade angesichts dieses sensiblen Themas die journalistischen Gepflogenheiten sorgsamer Kontrolle und Faktencheckings beachten."

(S E R V I C E - Sie sind in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Die Telefonseelsorge ist rund um die Uhr und gebührenfrei unter der Notrufnummer 142 erreichbar sowie unter www.telefonseelsorge.at. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums unter www.suizid-praevention.gv.at.)

Von Kathpress, 10. September 2025, 15:50, aus Kathpress

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"Der hohen Verantwortung als Publizistinnen und Publizisten gerecht werden"