Fragen an ein digitales Europa

Fragen an ein digitales Europa

Blogeintrag von Golli Marboe, 01. Oktober 2020

Wie entwickelt sich die Wechselwirkung von Medien, Bildung und Demokratie in einem digitalen Europa?

Gehört zu einer „next generation EU“ (wie Van der Leyen gesagt) auch die Entwicklung einer originär europäischen Medienwelt?

Kann die Vision eines eigenen europäischen Datenserver Parks, der von öffentlich rechtlicher Hand verwaltet wird (und bei dem garantiert ist, dass die Daten der User nicht an „Cambridge Analytics“ oder an andere Unternehmen gehen) Wirklichkeit werden?

Welche Auswirkung hätte ein derart geschützter Datenraum auf die persönliche Freiheit und Würde der Europäischen Bürgerinnen und Bürger?

Inwiefern sollte es in den Europäischen Demokratien die Etablierung einer vierten staatlichen Macht geben: nach Exekutive, Legislative und Jurisdikation auch ein öffentlich rechtliches gesetzlich garantiert unabhängiges Mediensystem?

Gibt es einen Europäischen (dritten) Weg zwischen den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der „Internetriesen” (Amazon, Apple, Google, Facebook,…) aus den USA und dem digitalen Überwachungsstaat, wie in China bereits Alltag?

Medien und Daten sind Lebensmittel. Wie kann der Umgang mit Medien und im Besonderen mit „sozialen Medien“ so gelernt werden, um den Menschenrechten und den Regeln einer liberalen Demokratie zu entsprechen?

Wie können in der gesamten EU relevante europäische Medien (Print, Radio, TV, Online, hybrid) entstehen?

Welche Rolle sollten dabei die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten spielen?

Wie stellt sich das Berufsbild einer Journalistin, eines Journalisten dann dar? (im Wissen der Möglichkeiten von Algorithmen und KI im Alltag von Medien)

Ist ein europäischer Weg im Umgang mit Persönlichkeitsrechten, mit Konsumenten- und Datenschutz vielleicht sogar ein potentielles „best practice“ Geschäftsmodell über Europa hinaus?

Wie kann am Westbalkan und rund um die anstehenden EU Erweiterungen eine journalistisch unabhängige Medienszene entwickelt, begleitet und langfristig lebensfähig etabliert werden? (im Spiegel und im Wissen der Erfahrungen rund um die letzte EU Erweiterung und dem Zustand der Medienfreiheit in Ungarn, Polen, Tschechien, Slowakei……bis Malta)

Was sollte im Bildungsbereich, sowohl für Schülerinnen und Studentinnen, als auch in der Erwachsenenbildung geschehen, um die Etablierung einer vierten Kulturtechnik möglich zu machen: nach Lesen, Schreiben und Rechnen – dem Umgang mit Medien?

Was beschreibt redaktionelle Kompetenz und das Wissen um glaubwürdige Quellen?

Wie können und wie werden die Sprachbarrieren in Zukunft überwunden, um ein gemeinsames europäisches Medienbewusstsein möglich zu machen?

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