Antrag: zu Kurzsportsendung

Antrag: zu Kurzsportsendung

Publikumsrat: Antrag für den Beschwerdeausschuss Kurzsport

Sehr geehrter Vorsitzender des Beschwerdeausschusses,
Liebe Kolleginnen und Kollegen,

das ist ein Antrag für den nächsten Beschwerdeausschuss des Publikumsrates zu einem Beitrag in der Kurzsportsendung nach der Zeit im Bild am Samstag, dem 2. Mai ca. 20.00 Uhr.

Es geht um die Fußball Bundesliga. Es handelt sich dabei um einen Beitrag, dem das „Audiatur et altera pars“ fehlt. Dieser Beitrag ist nicht der erste dieser Art, sondern lief in ähnlicher Tendenz und Form schon in den vergangenen Tagen.

Die Sportredaktion des ORF scheint sich als Ombudsvertretung der Sportwelt zu verstehen. Aber das ist nicht ihr Auftrag im Sinne des öffentlich rechtlichen Rundfunks.

Auch die Sportredaktion hat zu versuchen den Zuseherinnen und den Zusehern möglichst unterschiedliche Blickwinkel auf ein Thema zu ermöglichen, damit sich die Rezipientinnen und die Rezipienten dann auch ein eigenes Bild und eine eigene Meinung bilden zu können.

Aber unterschiedliche Blickwinkel in Gesundheitsfragen unserer Gesellschaft bestehen nicht darin, indem ich zwar vier Vertreter (übrigens wieder einmal nur Männer und keine einzige Expertin) von Austria, Rapid, Salzburg und Sturm zu Wort kommen lasse, aber keine Regierungsvertreterin, auch kein Mitglied der Kommission die die Bundesregierung in den Covid 19 Massnahmen berät, oder eine unabhängige Gesundheitsexpertin.

Es wird auch nicht auf andere Länder geschaut, wo in immer mehr Staaten die Saison bereits abgebrochen wurde und es wird auch nicht erwähnt, dass in Deutschland die Pläne rund um Geisterspiele gerade sehr auf der Kippe zu stehen scheint, weil beim 1.FC Köln Spieler positiv auf Covid 19 getestet wurden.

Statt eine dieser alternativen Experteneinschätzungen einzuholen, werden vier gleich intendierte Statements eingeholt. Und keine einzige alternative Stimme.

Es muss doch für das Selbstverständnis von Journalisten und Journalistinnen der Sportredaktion logisch sein, dass es in Zeiten, in denen die gesamte Gesellschaft mit Einschränkungen wegen Covid 19 in existentieller Form zu kämpfen hat, für alle Bereiche ungefähr die gleichen Richtlinien geben muss.

Warum sollte gerade die Fußball Bundesliga denn anders behandelt werden als eine Friseurin, ein Theater, ein Restaurant, eine Bildungseinrichtung, eine Filmproduzentin, ein Hundesalonbesitzer, … sie alle müssten umgehend schließen, wenn ein Covid 19 Fall in ihrem Haus vorkommen sollte … also wären die Fußballvereine mit einem solchen Schicksal nicht alleine.

Was denken denn die Fußball-Experten, was bei der Bundesliga anderes passieren sollte, als im Rest der Gesellschaft?
Und was denken die Verantwortlichen der Sportredaktion derart einseitige Berichte zu veröffentlichen.
In diesem Sinne verbleibe ich mit der Bitte um entsprechende Beachtung im Beschwerdeausschuss und mit freundlichen Grüßen,

Ihr / Euer

Golli Marboe

P.S.: Bin begeisterter Fußball Fan, Rapid-Mitglied und seit Jahrzehnten Abo-Besitzer auf der Familientribüne.

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