Anfrage: für Konsumentenausschuss

Anfrage: für Konsumentenausschuss

Blogeintrag von Golli Marboe, 18. März 2020

Anfrage für die Tagesordnung des Konsumentenausschuss

Der Publikumsrat hat in der Präsidiale besprochen zu unten stehender Anfrage im Konsumentenausschuss eine Empfehlung an die Geschäftsführung zu erarbeiten, wie der ORF seiner journalistischen Sorgfalt zum „Kulturgut“ bzw zur „Droge Alkohol“ in Zukunftnachkommen möge.

Es sollte wohl keine im ORF ausgestrahlte Dokumentation rund um Alkohol geben, in der nicht auch darauf hingewiesen wird, dass Alkohol die Gesundheit gefährdet und dass es sich bei Alkoholismus um eine Volkskrankheit handelt.

Liebe Vorsitzende des Konsumentenausschusses,

Liebe Kolleginnen, Liebe Kollegen,

ich bitte um Berücksichtigung auf der Tagesordnung beim nächsten Konsumentenausschuss:

Gerade in den letzten Tagen hören wir viel von der gesellschaftlichen Verantwortung für Andere.

Aus meiner Sicht ein guter Anlass den ORF erneut danach zu fragen, ob es für den Umgang mit der Darstellung und Thematisierung von alkoholischen Produkten eine hausinterne Richtlinie gibt?

Inwiefern kommt der ORF in seinen Programmen seiner Informationspflicht nach, dass der Alkohol nicht nur Kulturgut, sondern auch die weit verbreitetste Droge Österreichs samt hunderttausenden Krankheitsfällen und um ein Vielfaches höheren Todeszahlen als bspw. durch den CoronaVirus verursacht, hingewiesen wird.

Wie steht es insbesondere mit dem redaktionell journalistischen Umgang mit dem Kulturgut Wein?

Wird in Dokumentation auf die Gefahr von Alkohol ausreichend oder vielleicht sogar gar nicht hingewiesen?

Alkohol stellt in Österreich die mit Abstand meist verbreitetste Droge dar – mit mittelbaren (Autounfälle, etc.) und mit unmittelbaren Folgen (Alkoholkrankheit).

Studie: Je weniger Alkohol, desto besser

www.gesundheit.gv.at/aktuelles/alkohol-studie

Kenn Dein Limit

www.kenn-dein-limit.de/alkohol/schaedlicher-konsum/gefahren-und-folgen

Es gibt unzählige Studien zur Schädlichkeit und zu den Gefahren von Alkohol – wie kann also ein öffentlich rechtlicher Sender auf diese wesentlichen journalistischen Informationen in seinen Dokumentationen verzichten?

Etwaige Meldungen in den Nachrichten über Statistiken zu Verkehrstoten oder Alkoholkranken Menschen reichen dafür nicht aus.

Denn in journalistisch anmutenden „ Unterhaltungsformaten“, wie „ Erlebnis Österreich“ und Ähnlichem wird Alkohol (und im Besonderen Wein) mit prachtvollen Landschaften, sympathischen innovativen Protagonistinnen – produziert mit aufwendiger Technik – konotiert. Da haben etwaige Nachrichtenmeldungen zum Thema keine emotionale Chance dagegen.

Sollte eine öffentlich rechtliche Einrichtung, wie der ORF den Umgang mit Alkohol nicht genauso sorgfältig bearbeiten, wie das Rauchen, die Gurtenpflicht oder andere ähnliche für die Allgemeinheit relevante Themen? Von der Corona Krise gar nicht zu sprechen.

In diesem Sinne verbleibe ich mit der Bitte um eine entsprechende Bestätigung, dass diese Nachricht bei Ihnen eingelangt ist und sich auf der Tagesordnung des nächsten Konsumentenausschusses befindet.

Mit Dank für Ihre Mühe und mit allen guten Wünschen,

Ihr / Euer

Golli Marboe

Zurück
Zurück

"Daran darf die Familie nicht zerbrechen!"

Weiter
Weiter

Die ORF Sportredaktion und der Umgang mit dem ÖSV