Inseratenvergabe des ORF

Inseratenvergabe des ORF

Blogeintrag von Golli Marboe, 26. November 2020

Anfrage an den Generaldirektor zum Thema Inseratenvergabe des ORF

Aus gegebenem Anlass eine zweigeteilte Frage an den Generaldirektor:

„Soll der ORF als öffentlich rechtliches Unternehmen in Privatmedien Inserate schalten?“

„Falls ja, warum schaltet der ORF auch nach dem Terroranschlag in Wien weiter bei Oe24?“

Die Vergabe von Inseraten mit Mitteln aus öffentlicher Hand ist schon lange Thema in Österreich. Auch der ORF ist bekanntlich ein Unternehmen im mittelbaren Besitz des Souveräns.

Und auch der ORF bucht in Zeitungen, bzw schließt mit Privatmedien Gegengeschäfte ab.

Der ORF zahlt bei „kleinen“ Verlagen „in Cash“ und bei „großen“ Verlagshäusern mittels Gegengeschäften:

(dazu die Frage: Welchen Werbewert stellen bspw. die Kooperationen mit der Kronenzeitung dar?

Der ORF „bezahlt“ ganzseitige Inserate in der Kronenzeitung mit Werbeclips, die dann zb vor Weltcuprennen geschaltet werden –

welchen Werbewert stellen die Kooperationen mit den Fellner Medien Oe24 und Österreich dar? Der ORF bezahlt Inserate bei Oe24 mit Werbeclips, die dann zb zwischen Bundesland heute und der ZIB zu sehen sind.)

Neben der Höhe der Budgetmittel, die für diese Kooperationen verwendet werden, stellt sich die Frage, was der ORF damit überhaupt beabsichtigt?
Welche Richtlinien der Geschäftsführung liegen dahingehend vor bei welchen Verlagen und in welcher Höhe gebucht wird; oder warum auch nicht gebucht würde?

Kommt es bei der Informationspflicht eines öffentlich rechtlichen Unternehmens nicht zu einem Interessenskonflikt, wenn sowohl die Genehmigung für Interviewanfragen als auch die Vergabe von Werbeschaltungen in einer Hand liegen?

Könnte es theoretisch also vorkommen, dass im Fall, wenn in einer Zeitung ein ORF Format nicht gut kommentiert würde, dann dieses Blatt vielleicht auch keine Werbeschaltungen mehr erhält?

Will sich der ORF mit diesen Kooperationen also eine wohlwollende Berichterstattung „erkaufen“?

Wodurch unterscheidet sich das Buchungs-, Werbe und Marketingverhalten des öffentlich rechtlichen Unternehmens ORF von einem Privatunternehmen?

Was muss passieren, damit der ORF in einem Privatmedium nicht mehr wirbt oder Kooperationen zumindest aussetzt?

Ist die Veröffentlichung eines Videos, das die Erschießung eines Menschen zeigt, so ein Anlass, oder warum ist das kein solcher Anlass?

Sollte der ORF bei der Auswahl jener Medien, mit denen er kooperiert nicht zumindest den Empfehlungen des Presserats folgen? Welche Kriterien werden in Zukunft für diese beiden Fragen herangezogen?

Wer legt die entsprechenden für den ORF geltenden Kriterien zur Inseratenvergabe fest und wann werden diese den Gremienvertreterinnen und der Öffentlichkeit vorgestellt bzw übermittelt?

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Anfrage: Schwerpunktthema Sport

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