Anfrage an den Generaldirektor

Anfrage an den Generaldirektor

Blogeintrag von Golli Marboe, 10. September 2020

Anfrage an den Generaldirektor im Zuge der Plenarsitzung des ORF Publikumsrates am 10. Sep. 2020

Sehr geehrter Herr Generaldirektor,

Sie sprechen von 75 Mio € Einsparungsnotwendigkeit (40 Mio € für Sportprogramme, die Sie finanzieren möchten: Sommerolympiade und Fußball EM und 35 Mio € wegen Einnahmenrückgang aus Gebühren und Werbung in Folge der Pandemie) im nächsten Budget für das Jahr 2021

– sämtliche Redaktionen müssen dementsprechend ihre Angeboten zurückfahren.

Die von Ihnen formulierten Sparvorgaben betreffen alle Programmbereiche: es geht bspw. ums Kinderprogramm, Reportagen, Religionsberichterstattung, Unterhaltung, Magazine, Wissenschaft, Angebote der Landesstudios, Volksgruppen, Radio, TV, Online, fiktionale Formate……

Mich würde in diesem Zusammenhang interessieren:

Haben Sie als ORF Generaldirektor versucht bei „der Politik“ diese von Ihnen für das kommende Budget als Sparmaßnahme formulierten 75 Mio € im Zuge derCovid Hilfsmaßnahmen aus Mitteln der öffentlichen Hand erstattet zu bekommen?

Zumindest eine Abdeckung für den Gebühren- und Werbeausfall wäre doch im Zuge der allgemeinen Hilfsmaßnahmen erwartbar – denn warum soll für den ORF nicht gelten, was ja auch für Privatsender gegolten hat?

(da der Staat die Werbeausfälle für Print und elektronische Privatmedien mit Sonderförderungen ersetzt hat)

Der ORF hat ja auch das Angebot der Kurzarbeit aufgegriffen, warum also keine Hilfe in Bezug auf Werbe- und Gebührenausfall?!

Falls Sie bei „der Politik“ mit der Bitte um Zuschuss vorstellig waren, mit welchem Argument wurde eine etwaige Kompensation nicht genehmigt?

Oder falls Sie nicht bei „der Politik“ angefragt haben, warum haben Sie das nicht getan?

Und eine Nachfrage in diesem Zusammenhang: falls es keine Staatshilfe geben sollte, warum müssen die von Ihnen genannten 75 Mio Einsparungsnotwendigkeit denn in einem Jahr abgewickelt und von den Redaktionen eingespart werden? Warum werden diese nicht zumindest auf fünf oder zehn Budgetjahre aufgeteilt…..und wären damit schonender für die Programmbudgets und damit für die Vielfalt der Programme für das Publikum?

Golli Marboe

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