“A Team Für Österreich”

“A Team Für Österreich”

Blogeintrag von Golli Marboe, 22. Jänner 2021

Antrag für die Tagesordnung des Programmausschusses des Publikumsrats zum “A Team Für Österreich”

Lieber Vorsitzender des Programmausschusses, Liebe Kolleginnen, Liebe Kollegen,

Im “A-Team für Österreich” werden Themen wie “Body Positivity“, „Mental Health“, “Handy am Steuer“, „Unadressierte Werbung“, „Lebensmittelverschwendung“, etc. ..... von einem jungen und diversen Team bearbeitet.
Mein “öffentlich-rechtliches Herz” schlägt höher und jubiliert über dieses engagierte Programm!
Nun lese ich im heutigen Standard, dass dieses Format eingestellt und die letzte (möglicherweise vielleicht sogar schon produzierte) Folge nicht mehr ausgestrahlt werden soll.
Aus Quotentechnischen Gründen ist zu lesen würde das Format abgesetzt. Eine Zahl von über 150.000. Zuseherinnen wird genannt. (Das entspricht nicht nur mehr als drei ausverkauften Praterstadien sondern hält auch mit anderen Programmen auf ORF 1 mit) www.derstandard.at/larissa-marolts-a-team-in-orf-1-abgesetzt-letzte-folge
Zum Team der Sendung: Die Reputation der Produktionsfirma „Sandrats” ist in der Branche mehr als hoch. Diese produziert Erfolgsformate, wie „Zwei Minuten- Zwei Millionen“, „Fakt oder Fake“, „Bist Du deppert“ und viele andere Formate mehr. Sandra Klingohr (Geschäftsführende Produzentin von Sandrats) war früher selbst im ORF tätig und auf ihre Arbeit gehen Formate, wie „Echt Fett“ oder „Wir sind Kaiser“ zurück.
Auch die beiden im Abspann genannten Sendungsverantwortlichen ORF Kolleginnen, die ja den Produktionsprozess sowohl inhaltlich, als auch wirtschaftlich begleiten und kontrollieren, gelten als die wahrscheinlich auf ihrem Gebiet versiertesten, Stefan Wöber (Produktion – er hat bspw. die Durchführung des SongContest in Wien verantwortet) und Rebecca Truska (Sendungsverantwortliche).

Folgende Fragen möchte ich daher im Programmausschuss den zuständigen Persönlichkeiten des ORF stellen:
* Eine Absetzung während einer laufenden Staffel einer bestellten und vereinbarten Produktion ist absolut unüblich. Da muss schon mehr passiert sein, als für ORF 1 inzwischen ja erwartbare und übliche Reichweiten?
* Warum wird gerade einem Format mit den oben genannten zutiefst öffentlich rechtlichen Inhalten keine Chance auf Weiterentwicklung gegeben? (Sowohl – falls überhaupt nötig – in Bezug auf eine etwaige Verbesserung an der Machart; oder auch was eine etwaige Steigerung der Akzeptanz beim Publikum angeht)
* Wird jene Folge, die offenbar nun nicht mehr ausgestrahlt werden soll vom ORF bezahlt? Falls ja, warum möchte man diese dann nicht ausstrahlen oder zumindest anspielen und im Anschluss daran dann ins Netz stellen? Falls nicht bezahlt wurde, mit welcher Begründung?

Da die Qualität des Produkts zumindest von außen betrachtet also keinen Anlass für eine Absetzung bietet, stellt sich die Frage, ob es möglicherweise Interventionen von Lobbyisten bei „höherer Stelle“ gegeben hat? Vielleicht beim Hauptabteilungsleiter Unterhaltung, vielleicht bei der Channel Managerin, vielleicht sogar in der Geschäftsführung?
Hier findet sich noch ein Artikel zum Projekt aus einer Südtiroler Zeitung: www.salto.bz/de/article/20012021/team-fuer-gesellschaftliche-innovation
Wann passiert es schon, dass Projekte aus dem ORF bei unseren Nachbarn derart euphorisch positiv kommentiert werden?!
In der Hoffnung, dass dieses aus meiner Sicht dem ORF so gut zu Gesicht stehende Format nicht nur nicht eingestellt, sondern vielmehr sogar verlängert und fortgeführt werden sollte, verbleibe ich mit allen guten Wünschen,

Ihr / Euer

Golli Marboe

Ceterum censeo an die Politik:
Sollte sich herausstellen, dass Verantwortliche im ORF dieses vom öffentlich rechtlichen Geist getragene Programm deshalb absetzen, weil Lobbyisten und potentielle Werbekunden wegen des einen oder anderen Beitrags interveniert haben, dann möchte ich erneut an die Forderung erinnern, dass die Journalistinnen eines werbefreien ORF vor solchen Interventionen wohl geschützt wären.

Zurück
Zurück

Marboe: "Reden wir über die Ursachen von Suiziden" - KURIER daily

Weiter
Weiter

Selbstmord? „Bei dem Wort reißt es mich“