“mental health days” am Wiener Schottengymnasium

Auch heuer fanden am Schottengymnasium wieder die Workshops der „mental health days“ statt. Wie wichtig eine solche Veranstaltung ist, zeigen auch Statements der Schülerinnen und Schüler.

Die Zahl der psychischen Belastungen und Erkrankungen in Österreich steigt weiterhin und nimmt ein sehr dramatisches Ausmaß an, wie zuletzt auch in den (österreichischen) Medien berichtet wurde. Zu den Betroffenen gehören sehr häufig Kinder und Jugendliche. Wir als Schule können hier agieren und handeln. In Form von Aufklärung und Information in einem offenen und ehrlichen Gespräch mit Schülerinnen und Schülern kann eine Bewusstmachung und zugleich Enttabuisierung dieser Themen stattfinden.

 Im Vorjahr noch als Pilotprojekt an unserer Schule durchgeführt, wurden am 12. und 13. April 2023 die Workshops der mental health days bereits zum zweiten Mal umgesetzt. Angesprochene Themen waren unter anderem Mobbing, Sucht, Depression, Körperbewusstsein, Suizidalität oder auch Existenzängste. Dabei stand nicht die therapeutische Intervention, sondern vielmehr eine Kompetenzsteigerung im Vordergrund. Qualifizierte Expertinnen und Experten klärten über die psychischen Belastungen auf und vermittelten den Schülerinnen und Schülern Möglichkeiten und Zugänge zu Hilfsangeboten, Anlaufstellen und Hotlines. Neben diesen Workshops am Vormittag fanden ebenso Module für Pädagoginnen und Pädagogen und Eltern am Nachmittag statt. Doch wer hat dieses Projekt initiiert? Ins Leben gerufen und umgesetzt wurde diese Idee von Golli Marboe. Nach dem Freitod seines Sohnes Tobias wollte er eine Veränderung im Umgang mit psychischen Befindlichkeiten und zugleich Präventionsarbeit in unserer Gesellschaft leisten. Es brauche eine Welt, in der nicht nur körperliche Erkrankungen, sondern auch psychisches Leiden ernst genommen und versorgt werden. Ebenso ist auch die tägliche Auseinandersetzung mit der eigenen Seelenlage ein wichtiger Bestandteil, der unser psychisches Wohlbefinden fördert. Werden in unserer Schule Gewahrsein, Austausch und Reflexion über Emotionen und die Psyche etabliert, dann kann dies ein wertvoller Beitrag zur psychischen Gesundheit aller Mitglieder unserer Schulgemeinschaft darstellen.

                                                                                                            Gabriele Glanzer

In unserer Schulstufe wurde uns das Projekt „Tage der psychischen Gesundheit“ mit einem Vortrag zum Thema Suizidalität zuteil. Ich denke, ich bin definitiv nicht die einzige, der diese Veranstaltung nahe gegangen ist, was neben dem Ernst des Themas sicherlich auch an der Aufbereitung liegt. Der vortragende Herr hat aus seinen persönlichen Erfahrungen eines Suizids in der Familie mit einem Therapeuten in dialogischer Form die wichtigsten Informationen vermittelt. Es gab auch ein interaktives Quiz, bei dem wir Schüler selbst unsere Einschätzung abgeben konnten, was teilweise wirklich recht unterschiedlich war. Ich finde es ausgesprochen schön zu sehen, dass psychische Gesundheit zunehmend an Wichtigkeit zu gewinnen scheint und begrüße die Teilnahme des Schottengymnasiums an dieser Initiative sehr!

                                                                                                          Helena Thanner (7a)

„Es ist ein sehr wichtiges Thema vor allem für junge Leute, weil es zu Hause oft ein Tabuthema ist.“

„Ich habe gelernt, dass es einige Möglichkeiten gibt Angst zu bekämpfen und ich mir gar nicht so viele Sorgen vor Prüfungen machen muss.“

„Es war sehr angenehm über solche Themen vor allem in der Schule zu sprechen. Ich werde öfter als ich dachte mit solchen Stresssituationen konfrontiert und bekomme oft gar nicht mehr mit, wie sehr das Einfluss auf mein Wohlbefinden hat. Der Workshop war sehr gut aufgebaut und es wurde alles gut erklärt.“

„Mir persönlich hat der Workshop sehr geholfen, weil ich mich genau in so einer Position befinde und deswegen es psychisch sehr nützlich und wichtig war. Bitte öfters.“

„Mich hat erstaunt, wie wenig wir uns am Tag so fragen, wie es eigentlich unserer Seele geht. Ich finde es wichtig, dass man nicht nur darauf schaut, ob man sich gut ernährt und so, sondern auch, ob es einem gut geht.“

„Gelernt habe ich, dass man Leute ansprechen sollte auf ihr Problem. Ich dachte bisweilen, dass es besser wäre, wenn man warten würde, dass die Personen auf einen zukommen.“

  Zitate,anonym (Unterstufe)

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“mental health days” im Ö1-Radiodoktor