“Papageno-Medien-Spezialpreis 2021” an Golli Marboe

"Presse"-Redakteurin Duygu Özkan und Golli Marboe wurden vom damaligen Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein ausgezeichnet.

Am 10.09.2021 wurde im Presseclub Concordia der Papageno Medienpreis 2021 verliehen. Der Siegerbeitrag stammt von der “Presse”-Redakteurin Duygu Özkan.

Golli Marboe erhielt den ersten Spezialpreis in der Geschichte dieser Auszeichnung für sein Engagement in der Suizidprävention.

Ursula Theiretzbacher sagt in der Laudatio für Golli Marboe:

Die 10-köpfige Jury des Papageno Medienpreises mit Expertinnen und Experten aus den Bereichen Medien, Suizidprävention und -forschung sowie Betroffenen und Hinterbliebenen hat auch heuer wieder das Vergnügen gehabt, aus allen Einsendungen einen Gewinner des Papageno Medienpreises 2021 für suizidpräventive Berichterstattung aus zu wählen. Besser – eine Gewinnerin. Bevor die verdiente Siegerin ausgezeichnet wird, wollen wir aber noch einen Mann ehren, der – wie die Jury befunden hat – für sein Engagement in der Suizidprävention einen Spezialpreis erhalten soll. 

Rührig, unermüdlich, fleissig – das sind Vokabel, die Golli Marboe beschreiben.  Er ist Journalist, Filmemacher, Vortragender an der Donauuni Krems, aber auch Aufklärer, Mahner und Tabubrecher nach dem Suizid seines Sohnes Tobias. Als Gründer des Vereins VsUM hat er sich zum Ziel gesetzt, das Medienbewusstsein der Gesellschaft im Sinne demokratischer Grundwerte zu stärken.

Seit dem Schicksalstag, dem 26. Dezember 2018, versucht Golli Marboe nicht nur persönlich das unfassbare Geschehen zu begreifen und zu verarbeiten. Nein er kanalisiert seine Trauer nach dem Verlust seines Kindes in unermüdliche Aufklärungsarbeit. Offenbart fremden Menschen seinen riesigen Schmerz, um über Texte, Interviews und Gespräche vielleicht anderen sein Schicksal zu ersparen. Golli Marboe konfrontiert mittels persönlicher Offenheit und sich selbst gegenüber gnadenloser Selbstkritik ein Tabuthema der breiten Öffentlichkeit. Ihm ist, wie er selber sagt, das Schlimmste passiert, das einem Vater passieren kann. Jetzt lässt er nicht zu, dass weggeschaut und weggehört wird. Tapfer und mutig, für viele vielleicht sogar lästig, schreibt und redet er und lässt die Thematik und damit seinen Tobias niemals in Vergessenheit geraten.   

Die Jury ist deshalb zum Schluß gekommen, dass Herrn Marboe ein Spezialpreis überreicht werden soll. Er soll ein ganz individuelles Danke an ihn darstellen – und ihm Kraft geben, weiter zu machen.

Mag. Ursula Theiretzbacher ist Mitglied der Jury und selbst Trägerin des “Papageno-Medienpreises” 2020. Sie ist beim ORF beschäftigt: Aktueller Dienst Radio / Leitung Newsdesk

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Duygu Özkan bekommt Papageno-Preis – Golli Marboe einen Sonderpreis

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Golli Marboe mit Altwienerschnitte